St. Kastorkirche




Holz aus dem romanischen Kirchturm

Blick auf den ehemaligen Eingang zur romanischen Kirche

Blick in den heutigen Vorraum der St. Kastorkirche mit der ehemaligen Außenwand des romanischen Kirchturm. Der vermauerte Eingang führte früher in die romanische Kirche.

Der geöffnete Marienaltar

Geschichte

Die St. Kastorkirche zu Dausenau ist aufgrund ihrer Baugeschichte und ihrer Ausstattung eine der interessantesten Kirchen im unteren Lahngebiet.

Da schriftliche Belege über ihre Entstehung nicht vorliegen, wurden im Zuge der letzten Renovierungen in den 90er Jahren im letzten Jahrhundert dendrochronologische Untersuchungen (Vergleich der Jahresringe zur Altersbestimmung) am Bauholz verschiedener Holzteile vorgenommen. Demzufolge wurde der romanische Turm der St. Kastorkirche um 1179 errichtet. Der Turm war Teil einer romanischen Steinkirche, von der Mauerreste bei Grabungen im Kircheninneren im Jahr 1991 vorübergehend freigelegt wurden.

Seit mehr als 825 Jahren besteht also in Dausenau ein Gotteshaus. Somit lässt sich das Alter der Dausenauer Kirche weiter zurückverfolgen als die erste urkundliche Erwähnung der Ortsgemeinde Dausenau, die auf 1244 datiert werden kann.

Die Kirche in Dausenau war eine Filialkirche von Ems. Beide Gotteshäuser unterstanden dem St. Kastorstift in Koblenz.

Dendrochronologische Untersuchungen am Dachstuhl der St. Kastorkirche, der noch weitgehend original erhalten ist, belegen, dass die heutige frühgotische Hallenkirche mit drei Schiffen und Chören nach 1312 erbaut wurde und wohl 1319 fertiggestellt war, denn am 06.06.1319 verlieh Graf Gerlach von Nassau-Idstein der Kirche zu Dausenau sein Haus mit dem unmittelbar an die Kirche grenzenden Garten für 12 Denare und 3 Heller Jahreszins. In dieser Urkunde werden Maria, Maria Magdalena und St. Kastor als Patrone der Kirche genannt.

Am 16.08.1320 bestätigt Erzbischof Balduin von Trier die Errichtung und Dotierung eines Johannesaltars in der noch „Kapelle“ genannten Kirche. Zugleich erhält der Priester das Taufrecht und die Verpflichtung, täglich am frühen Morgen eine Messe zu lesen.

Papst Bonifaz IX beauftragt mit einer Urkunde vom 23.12.1400 den Dekan des St. Georg-Stiftes in Limburg, die Trennung von der Mutterkirche in Ems und die Erhebung zur selbstständigen Pfarrkirche zu vollziehen. Rund 13 Jahre später, am 13.06.1413 wird die Selbstständigkeit realisiert. Schultheiß, Bürgermeister, Schöffen und Bürger bestätigen die Erhebung zur Pfarrkirche und sagen eine Kostenbeteiligung zu.

Im Jahre 1496 wird auch ein St. Peter gewidmeter Altar erwähnt. Etwa um diese Zeit entsteht auch der noch erhaltene Marienaltar.

Am 16.10.1538 wird die Gemeinde durch Beauftragte der drei Hauptlinien des Nassauer Grafenhauses visitiert. Entsprechend einem zwei Tage vorher in Nassau getroffenen Übereinkommen wird auch in Dausenau der Beschluss zur Einführung der Reformation gefasst.

Dausenau bleibt bis zur Idsteiner Union eine lutherische Kirchengemeinde.

Zum Kirchspiel Dausenau gehörten außerdem die Gemeinde Zimmerschied, der unterhalb der Straße gelegene Teil von Kemmenau, der östlich der heutigen Grabenstraße gelegene Teil des Emser Bades sowie die Höfe Mauch und der ausgegangene Dörnhof.

Seit der Bildung der selbstständigen Kirchengemeinde Hömberg/Zimmerschied ist diese pfarramtlich mit Dausenau verbunden.

Der geschlossene Marienaltar



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